Das Bordleben
Egal ob Segelreise, Ausbildung oder Überführung, jeder Törn ist eine Crewleistung. JedeR legt, dem eigenen Können angemessen, mit Hand an - egal ob im Segelbetrieb, beim An- und Ablegen, beim Rudergehen oder den häuslichen Verrichtungen an Bord. JedeR ist aufgefordert, persönliche Bedürfnisse mit denen der anderen Crewmitglieder abzugleichen und die Bereitschaft mitzubringen, das Leben auf engem Raum zu einem Erfolg zu machen.
Wenn sozial miteinander umgegangen wird, jedeR mit anpackt und lieber lacht, als zu schmollen, wird der Törn zum Erfolg. Nicht jedeR muss ein Spitzenkoch sein, aber sich mal am Kochen zu versuchen sollte für alle selbstverständlich sein. Gemeinsam zu kochen ist oft eine willkommene Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und die Abende gehen nicht selten mit viel Gelächter, Klönen oder Spielen viel zu schnell zu Ende.
Reinschiff ist immer ein ungeliebtes Thema. Aber wenn eine Crew ein sauberes Schiff übernimmt, sollte es selbstverständlich sein, das Schiff ebenso zu übergeben. Auch wenn dies heißt, mit Putzlappen und Staubsauger in die entlegenen Ecken des Schiffes zu kriechen.
Welche Art Törn auch gesegelt wird, wir sind von Wind und Wetter abhängig. Wünsche und Ziele müssen diesem untergeordnet werden, führen zu Änderungen im Törnplan und auch mal zu ungewollten Hafentagen. Der Skipper ist für die Sicherheit von Crew und Schiff verantwortlich und fällt hier notwendige Entscheidungen.
AUSBILDUNGSTÖRNS:
Diese, meist einwöchigen, Törns arbeiten auf ein klares Ziel hin, oft ist dies die Prüfung zu einem Segelschein. Diesem Ziel wird alles untergeordnet. Die Segeldistanzen sind nicht groß, stattdessen liegt der Fokus auf Manövertraining. Abends ist man meist in einem Hafen, um am nächsten Tag ausgeruht weiter trainieren zu können.
Je nach Törninhalt kann aber auch mal nachts gesegelt werden, gerade die Nachtansteuerung von Häfen oder die nächtliche Navigation in engen Fahrwassern ist ebenso aufregend, wie schön.
Auch Segelneulinge können an diesen Törns gerne teilnehmen und einen kompakten Einblick in die Segelwelt bekommen.
SEGELREISEN:
Hier geht es gemütlich zu, sind diese doch eher als Urlaubstörn mit maximaler Entspannung geplant. Zwar sind Ausgangs- und Ankunftshafen definiert und es existiert auch ein Törnplan, aber der ist nicht zwingend. Die Wünsche der Crew, sowie wettertechnische Gegebenheiten werden zu Beginn diskutiert und möglichst auf einen gemeinsamen Nenner gebracht.
Auch hier werden meist Häfen angelaufen, aber auch eine Nacht vor Anker ist keine Seltenheit. Nachtsegeln findet auf Wunsch der Crew auch statt.
Segelreisen sind auch für Anfänger geeignet, allerdings sollten Sie sich vorher über das Revier informieren, in dem die Reise stattfindet. Z.B. ist es auf den Kanaren im Winter schön warm, aber es muss dort auch mit reichlich Wind und Welle gerechnet werden.
ÜBERFÜHRUNGSFAHRTEN:
Bei diesen Reisen geht es darum, in einer definierten – und nicht üppig bemessenen – Zeit eine bestimmte Distanz zu überwinden. Zwischenzeitliche Hafenaufenthalte dienen eher der persönlichen Regeneration, als denn der touristischen Erkundung.
Es wird Tag und Nacht im Wachrhythmus durchgesegelt. Je nach Größe der Crew ist dies eine recht kräftezehrende Art zu reisen und nur körperlich leistungsfähigen MitseglerInnen zu empfehlen. Für Segelneulinge sind diese Reisen nicht geeignet.
Natürlich wird ganz normal an Bord gelebt, gekocht, abgewaschen etc. Das ist bei viel Wind und Welle nicht immer ganz einfach, aber bisher haben sich alle gut daran gewöhnt.
Überführungstörns finden meist auf der Nordsee und dem Atlantik statt. Zwei Meere, die zwar sehr einfühlsam daher kommen können, aber wenn sie die Zähne zeigen, wird es ruppig. Leistungsfähiges Ölzeug und Seestiefel sind hier Grundvoraussetzung.
YACHTEN:
Unsere Reiseyachten sind für die starken Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, ausgelegt und werden liebevoll gepflegt.
Trotzdem kann es vorkommen, dass kleine Reparaturen notwendig sind, oder einzelne Geräte nicht funktionieren. Gerade in den entlegeneren Regionen, in denen wir unterwegs sind, sind Ersatzteile und know how nicht immer so einfach zu beschaffen und die Möglichkeiten für Reparaturen beschränkt. Unsere Skipper sind stets darauf bedacht, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, aber gelegentlich muss mit Provisorien gelebt werden. Dies mag im Einzelfall ärgerlich sein, sollte aber kein Grund sein, sich den Segelspaß verderben zu lassen.
Herzlich willkommen an Bord!